Die Urlaubsplanung bereit Werner Momsen erneut Kopfzerbrechen. Wenn er doch nur wüsste, wo es hingehen soll. Zu Coronazeiten war die Sache viel einfacher, denn da konnte er zu Hause bleiben.

Werner Momsen sorgt mit seinem Programm „Abenteuer Urlaub“ für Lachsalven im ausverkauften Audimax in Hildesheim

07.02.23 | Ausnahmen bestätigen die Regel. Denn im Allgemeinen gelten die Norddeutschen eher als wortkarg. Gut, dass Werner Momsen davon nichts weiß. Sonst hätten die 550 Gäste im Audimax nicht so viel zu lachen gehabt.

Auf Einladung des Gleitz Verlags hagelt es Pointe um Pointe. Denn der agile Rentner erlebt einiges bei seinem „Abenteuer Urlaub“. Da gerät schon fast in Vergessenheit, dass es sich um eine Klappmaulpuppe handelt.

 

momsen liegt

Bequem ist was anderes. Gar nicht so einfach im Zelt die richtige Position zu finden.

 

Die Figur Werner Momsen braucht nicht viel, um einen Saal zum Lachen zu bringen. Ein gemütlicher Opasessel, eine Ablage für den Reisekatalog und seinen Erfinder Detlef Wutschik, der als schwarze Gestalt im Laufe der Show immer unsichtbarer wird, während er der Puppe Leben und Worte einhaucht.

Corona, es war nicht alles schlecht, denn es war eine gute Ausrede, um nicht wegfahren zu müssen. Aber das ist vorbei, jetzt will Lisbeth wieder in die Ferne schweifen. Also geht sie ins Reisebüro - ohne zu wissen, wohin. „Das ist, als würde ich in eine Buchhandlung gehen und sagen, ich will ein Buch.“ Ansonsten ist im Urlaub alles wie immer. Der heiße Sand lässt Werner Momsen absurde Tänze aufführen, Sonnencreme wird aufgetragen - wobei sich die Menge mit dem Alter ändert. Früher reichte ihm ein Handtuch, heute braucht er Stuhl und Liege, das Runterkommen ist kein Problem. Nur das Aufstehen, das geht nicht mehr so einfach.

 

momsen muecke

Das gibt hässliche Flecken, muss aber sein. Herr Momsen geht nur seiner Frau zuliebe im dunklen Hotelzimmer auf Mückenjagd.

 

Das Angebot an Reisen, es ist ja mittlerweile unüberschaubar geworden. „Mein Nachbar nimmt sich schon mal 14 Tage Urlaub, nur um die Kataloge zu studieren“, sagt Momsen, bevor er der eigentlichen Frage auf den Grund geht: „Warum fahren wir überhaupt in Urlaub?“ Es muss in unserer Natur liegen, schließlich beginnt die Geschichte des Tourismus schon bei Adam und Eva, die das Paradies verlassen mussten. Was ist daraus geworden? Damals ging es in aller Herrgottsfrühe los, 30 Stunden Autobahn und Mama liest die Landkarte, während sich das Familienoberhaupt eine Zigarette nach der anderen anzündet, um den Stress des vorprogrammierten Streits besser bewältigen zu können.

„Am Ende der Fahrt nach Italien waren wir so kaputt wie Hannibal nach der Alpenüberquerung! Damals war das alles noch nicht so überorganisiert. Für 500 Mark kauften sich die Jungs ein Auto, für eine warme Mahlzeit wurde eine Dose Ravioli im Motorraum aufgewärmt. „Leider haben wir die Dose einmal vergessen, in den Serpentinen ist sie dann geplatzt. Das war eine Sauerei - und hat auch noch komisch geschmeckt“, erzählt Momsen aus dem weit geöffneten Nähkästchen.

Das Amüsante an den unzähligen Geschichten ist, dass Detlef Wutschik die Inspiration dafür sicherlich aus seinem eigenen Leben schöpft. Auch wenn seine Geschichten die nötige Übertreibung erhalten, erkennt das Publikum bekannte Handlungsmuster und Erlebnisse wieder, und genau das macht das Programm so unterhaltsam. Da ist der Ärger mit den Travellerschecks, die nicht wirklich besser waren als das Sparbuch: „Am Ende hattest du immer das Gefühl, die Leute von der Bank geben dir ihr eigenes Geld“.

Oder die Reisen mit den Jungs, bei denen „nach zwei Sangria und acht Stunden Sonnenbaden jeden Abend die Liebe fürs Leben gefunden wurde“. Oder der Campingurlaub mit der Partnerin, bei dem auch der nächtliche Gang zum Toilettenhaus zum Abenteuerurlaub wird.

Ob Planung, Brauchtum, Kultur, Packen, Sonnenbrand oder das Reisen an sich: Werner Momsen findet seine Komik überall im Alltag und in allen Facetten des Urlaubs. Wer über sich selbst lachen kann, muss sich den Bauch halten, denn Werner Momsen feuert seine Witze im Dauerfeuer ab, ohne auch nur ansatzweise nervös oder angestrengt zu wirken. Und wenn er dann eine der unzähligen Pointen vergeigt, das kam exakt einmal vor, dann löst er das Problem ganz souverän: Der da hinten hat es versemmelt. Das Leben einer Klappmaulpuppe ist schon toll – ohne Ausnahme. Genau wie der Auftritt von Werner Momsen.

 

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Detlef Wutschik und Werner Momsen genießen den verdienten Applaus des Publikums.

 

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Nach der Show stand Detlef Wutschik noch für Selfies und Autogramme zur Verfügung und erfüllte alle Wünsche der begeisterten Fans.

 

Von Andreas Kreichelt / Fotos: Clemens Heidrich

 

 

plakat 2022

Das Plakat zur Veranstaltung.

 

 

 

Werner Momsen wurde präsentiert von:
elna gmbh     gleitz verlag  
 

 

Mit freundlicher Unterstützung von:
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