„Stimmung!“: Konrad Stöckel brachte mit seinem Assistenten Paulo im Audimax wieder jede Menge Live-Experimente auf die Bühne, die Groß und Klein ins Staunen versetzten.

Konrad Stöckel experimentierte wieder im Hildesheimer Audimax

01.12.22 | Wohl allen, deren Chemielehrer auch so drauf waren: So richtig Spaß machen Experimente, wenn es richtig dampft und kracht. Der Komiker Konrad wäre demzufolge eine hervorragende Besetzung für den Job als Lehrer gewesen.

Der gebürtige Hamburger lässt es in seiner neuen Wissenschafts-Show im wahrsten Sinne des Wortes gewaltig krachen gemäß seinem Motto „wenn’s stinkt und kracht, ist’s Wissenschaft“.

Zur Einstimmung betritt als erster Paulo die Bühne – um in der ersten Reihe durchsichtige Schutzdecken zu verteilen und um einen Tischtennis-Beauftragten zu bestimmen. Die zahlreich erschienenen Kinder fordert er auf, sich keinesfalls wie in der Schule zu benehmen:  „Bitte einfach reinbrüllen – auch wenn es falsch sein sollte.“ Die Kinder gehorchen. Aus den Boxen ertönt sogleich Deep Purples Hit „Smoke On The Water”, und ab jetzt gibt es keine Gelegenheit mehr zum Durchatmen.

 

stoeckel feuerloescher

 

Konrad Stöckel, der seit seinem 13. Lebensjahr als Zauberer und Comedian auf der Bühne steht, beschleunigt direkt von null auf 100. Das Konfetti fliegt in Strömen aus der Tasche seines weißen Kittels, dazu hagelt es Pointen und Aktion: „Stimmung!“ Als erstes schluckt er einen roten schlanken Ballon runter, verteilt Klopapier mit einem Laubbläser, präsentiert die Inhalte verschiedener Feuerlöscher wie Wasser, Schaum und Pulver und die erste Reihe meistert erfolgreich die ersten Reaktionstests, wenn er damit um sich schießt.

 

stoeckel hammer

Sieht schlimm aus, hat aber nicht weh getan, als Konrad das Brett über Paulos Kopf zerschlägt. Trotzdem galt auch hier die Warnung an alle Kinder: „Bitte nicht nachmachen!“

 

Das Publikum lernt jetzt im Schnelldurchlauf und macht Bekanntschaft mit dem Leidenfrost-Effekt, wenn flüssiger Stickstoff – er siedet ab minus 196 Grad – auf warmen Boden fällt und wie Wassertropfen in der heißen Pfanne anfangen, regelrecht zu tanzen. In Windeseile erklärt Konrad Stöckel den Klimawandel anhand eines Klassiker-Experiments: Mentos-Kaubonbons in Cola werfen. Mit kalter Cola folgt eine „bescheidene Reaktion“ – mit warmer Cola kommt eine Riesenfontäne. Die Erklärung: Cola enthält sehr viel Kohlendioxid. Und wenn Cola warm ist, kann sie das nur sehr schwer binden. Die Kaubonbons haben eine sehr raue Oberfläche und dienen deswegen als ideale Keimzelle für die Bildung von Kohlenstoffdioxid-Bläschen. Entsprechend stark ist die Reaktion bei Versuch zwei. An dieser Stelle die Erinnerung an den Hinweis seitens des Künstlers, die Experimente zuhause nicht nachzumachen.

 

stoeckel rauch

 

Nächstes Thema: Tief- und Hochdruck. Beim Wetter wohlgemerkt, das weiß Lilli aus dem Publikum genau. Es hätte natürlich auch der Humor sein können, der hier im Audimax mit Hochdruck verteilt wird. Lilli weiß auch: Bei Hochdruck wird das Wetter schön, bei Tiefdruck schlecht. Wieso, wird am Beispiel einer Flasche gezeigt. Da kommt Desinfektionsmittel rein und damit feuchte Luft durch den darin enthaltenen Alkohol. Konrad Stöckel pumpt Luft rein – klare Sicht. Luft raus – Nebel. So einfach geht das. Auch der Tischtennis-Beauftragte kommt zum Einsatz, kurz nachdem ein weiterer Laubbläser-Aufsatz präsentiert wird. Ein Rohr führt mittels Tiefdruck Tischtennisbälle vor den Laubbläser, und so schießen die Bälle dutzendfach ins Publikum. Es gibt sogar, sehr zum Erstaunen der beiden Comedians, Treffer.

 

stoeckel stinktier

Was vorher kaum jemand wusste: Konrad Stöckel kann auch Stinktiere hypnotisieren.

 

Mit Wissenschaft kennt sich Konrad Stöckel aus. Bereits vor zehn Jahren konzipierte er seine erste Wissenschafts-Show, er schrieb sogar ein Buch darüber: In „Wie man mit AC/DC das Licht ausmacht“ berichtet er von seinen verrücktesten wissenschaftlichen Erfahrungen aus der Welt des Wissens. So baut er mit Pyrowatte eine Konfetti-Bombe, lässt Tara aus dem Publikum auf seinem selbstgebauten Luftkissenboot fahren, baut mit einem Staubsauger eine Schaukel, indem er den Durchmesser des Saugrohrs so stark vergrößert, dass sich Paulo daran hängen kann. Nachdem er einen Feuertornado erzeugt hat, gibt es zum großen Finale noch mal viel Dampf, indem er den flüssigen Stickstoff in eine Tonne und danach warmes Wasser drauf schüttet. Ein Riesenspaß für tatsächlich die ganze Familie, die im Anschluss die Möglichkeit nutzt, sich mit den beiden Comedians fotografieren zu lassen. Wenn Schule doch genau so wäre – die Reinigungskräfte jedenfalls hätten viel zu tun.

Von Andreas Kreichelt / Fotos: Clemens Heidrich

 

plakat 2022

Das Plakat zur Veranstaltung.

 

 

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