Michael von Zalejski begeistert mit seiner Hommage „Merci Udo!“ vor ausverkauftem Haus im Adenstedter Odinshain
27.10.18 | Stehende Ovationen am Ende einer künstlerischen Darbietung sind immer ein untrügliches, ausschließlich vom Publikum zu attestierendes Zeugnis.
Michael von Zalejski sang im Saal des Adenstedter Odinshains Hits und Chansons von Udo Jürgens, einem absoluten Star, der mehr als ein halbes Jahrhundert das Bühnenleben bereicherte, sage und schreibe über 100 Millionen Tonträger verkaufte.
Wie nähert man sich einem Mann mit einem solchen Kultstatus, wie bietet man respekt- und würdevoll das Lebenswerk einer solchen Ikone dar?
Um es vorwegzunehmen: Michael von Zalejski gelingt dies in einem besonderen Maße in seiner großartigen, niveauvollen Hommage „Merci Udo“. Der Entertainer entführt seine Zuhörer charmant, witzig und elegant in das künstlerische Schaffen von Udo Jürgens, ohne seinen eigenen Stil zu vernachlässigen. Das Publikum spürt dies schon beim ersten Lied „Noch drei Minuten“, bei dem Zalejski erst am Ende die Bühne betritt. Und dann lässt diese Emotionalität nicht mehr nach. Es gelingt ein Mix von Hits und nachdenklich stimmenden Chansons, deren Ausstrahlung zweifellos durch die bestechenden und packenden Texte gewonnen wird.
Natürlich fehlen die Superhits nicht. Und so deutet der zweite Song „Ein ehrenwertes Haus“ gleich auf den an diesem Abend vollends gelingenden Spagat zwischen den Welten an, die das Schaffen von Udo Jürgens so prägten und ausmachten. Bei den Hits wurde mitgesungen, bei den Chansons fesselten die ergreifenden Texte. Wie eine hochinteressante Berg- und Talfahrt zieht sich ein roter Faden durch diesen Abend, den die Allermeisten nicht vergessen werden und genossen haben. Wahre Perlen werden dargeboten, so auch das von Joachim Fuchsberger für Udo Jürgens geschriebene „Was ich Dir sagen will…“ oder „Der gekaufte Drachen“, bei deren Darbietung im Publikum auch Tränen fließen.
Wie verbunden von Zalejski dem Wirken von Udo Jürgens ist, wird auch zwischen den einzelnen Liedern deutlich, wenn er Hintergründiges über die Lieder erzählt, wissenswerte, im Kontext stehende Geschichten einbettet und immer wieder den Respekt vor Udo Jürgens Lebensleistung zum Ausdruck bringt. „Griechischer Wein“ wird langsamer als gewohnt vorgetragen und der Text besticht dadurch noch intensiver durch seine stets aktuelle Note. Es sind auch die Gesten, es ist auch die Mimik des Künstlers, die die Darbietungen trägt, die Zuhörerinnen und Zuhörer mitnimmt und in eine eigene Welt entführen.
Nur vier Wochen vor seinem Tod hat sich Michael von Zalejski noch mit Udo Jürgens getroffen und ihm sein Programm vorgestellt, worüber sich dieser sehr gefreut hatte.
Natürlich warten alle auf die Hits zum Mitsingen und selbstverständlich sind sie Bestandteil des Programms. Ein imposantes Medley beginnt dann auch „Mit 66 Jahren“ und schließt mit „Aber bitte mit Sahne“. Das Publikum lässt den Künstler nicht ohne Zugabe gehen. Und auch hier gelingt wieder Beides. „Ich war noch niemals in New York“ wird gefeiert und mitgesungen, „Ein Narr sagt Dankeschön“ stimmt nachdenklich und entlässt alle in dem untrüglichen Bewusstsein, ein facettenreiches Konzert erlebt zu haben. Standing Ovations.
Michael von Zalejski lässt es sich seinerseits nicht nehmen, dem veranstaltenden Gleitz Verlag zu danken und lobt das Odinshain als besondere Location, in der er sich sehr wohl gefühlt habe. Das ging vielen so. Schon im Vorfeld zum Konzert war die Gastwirtschaft voll belegt und auch am Ende nutzten zahlreiche Besucher die Gelegenheit, in diesem Ambiente den gelungenen Abend harmonisch ausklingen zu lassen.
Karl-Heinz Gleitz / Fotos: Clemens Heidrich
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