Viktor Wendtner, Jo Schleker, Julia Schönleiter und Annette Hessel erinnerten mit ihren einzigartigen Stimmen daran, dass ihre Songs es sind, die ABBA zu der zeitlosen Pop-Größe machen, die sie sind.

„20 Jahre Gleitz Events“ mit Gala-Show in ausverkaufter Ilseder Gebläsehalle gefeiert

21.10.17 | Jubiläumsfeiern sind toll. Jedenfalls für die Gäste. Das Geburtstagskind dagegen muss sich natürlich etwas einfallen lassen.

Vor allem, wenn man ein Verlag mit toller Eventhistorie ist und in 20 Jahren Größen wie Rüdiger Hoffmann, Ingo Appelt, Dieter Nuhr oder Herbert Knebels Affentheater auf die Bühne geholt hat.

Dazu begeistert der Gleitz Verlag regelmäßig mit Stars aus Fuß- und Handball und arbeitet dafür mit namhaften Vereinen zusammen. Die Messlatte lag also hoch, um im sportlichen Fachjargon zu bleiben. War unter diesen Umständen eine Gala-Show unter dem Motto „Stars im Big Band Sound“ die richtige Idee?

fotogalerieEs sei vorweg genommen: Ja, absolut. Karl-Heinz Gleitz und Oliver Kroll, Leiter von Gleitz Verlag und Gleitz Events, scheinen ihre Leser und Landsleute bestens zu kennen. Die Gebläsehalle ist mit 750 Besuchern voll besetzt. Kein Wunder: Auf dem Programm stehen bekannte Hits von ABBA, Udo Jürgens, Joe Cocker, Eric Clapton und viele weitere Evergreens der Musikgeschichte. Über 50 Musikerinnen und Musiker haben sich auf diesen einen Auftritt vorbereitet, darunter das Kammerorchester aus Bothfeld unter der Leitung von Sabine Lauer, der bekannte Udo-Jürgens-Interpret Michael von Zalejski, „Dancin Queen Unplugged“ und „der Engländer“ Dee Arthur James, der unter anderem Gary Moore in aller Pracht auferstehen lässt.

Mike Münkel sorgt für gelungenen Auftakt

Wichtig ist ja ein guter Anfang, das ist wie bei einer CD. Für den sorgt Moderator Mike Münkel, bekannt aus Rundfunk und Sport. Er lässt nichts aus: Danksagung an das Familienunternehmen Gleitz, an die Sponsoren und Förderer und allen voran das Publikum, sehr locker und alles garniert mit charmanten Gags. Es gibt Dinge, die kann man nicht lernen.

 

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Die Band unter der Leitung von Dieter Mayer knüpfte an die sensationelle Show von 2013 an und übertraf alle Erwartungen. Das lag auch an der Beteiligung des Kammerorchesters Bothfeld mit seiner Leiterin Sabine Lauer.

 

Dann kommt der Mann des Abends, der alles heute zusammenhalten muss: Dieter Mayer, Gründer und Leiter der nach ihm benannten Big Band, springt auf die Bühne und sogleich zeigt er, was heute zu erwarten ist. Ein Walzer, ein Seemannslied, Sängerin Jana Hacker singt „Tears In Heaven“ von Eric Clapton mit viel Gänsehautfaktor, davor Seda Devran „Let‘s Have A Party“: Breit gefächert, aber keinesfalls beliebig klingt die Auswahl der Titel.

Für die ruhigeren Töne kommt dann „Dancing Queen Unplugged – die etwas andere ABBA-Tribute-Show“. Auf das Wesentliche reduziert – Stefan Wurz begleitet die vier Stimmen am Klavier – geht es um die Essenz der Songs von ABBA. „Dancing Queen“, „Voulez Vous“, „Money Money Money“, „One Of Us“ finden alle ihren Platz, genau wie der weniger bekannte Titel „Man In The Middle“. Einmal mehr wird klar, wie genial und zeitlos die Titel des schwedischen Pop-Phänomens bis heute sind.

 

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Michael von Zalejski glänzte mit seiner Hommage an Udo Jürgens und wurde frenetisch gefeiert.

 

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Ebenso wie seine Duettpartnerin Lillemor Spitzer. Was für eine Stimme!

 

Ohne Zugaben geht niemand von der Bühne

Einer der Höhepunkte ist die Hommage an Udo Jürgens. Die Begeisterung für den Ausnahmesänger und Komponisten dringt aus jeder Pore von Michael von Zalejski. Wenn man die Augen schließt, könnte man fast meinen, Udo Jürgens säße im Bademantel am Klavier und singt mit seiner Tochter – Lillemor Spitzer übernimmt diesen Part meisterhaft – den Titel „Liebe ohne Leiden“. Wunderschön im Anschluss an das eher tragende Stück „Die Welt braucht Lieder“. Mit einem Medley der bekanntesten Hits von „Aber bitte mit Sahne“ bis hin zu „Siebzehn Jahr, blondes Haar“ geht es entsprechend beschwingt in die Pause, in der man überlegt, welche Titel denn noch von Udo Jürgens übrig geblieben sein könnten.

 

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750 Besucher in der ausverkauften und einzigartigen Gebläsehalle.

 

Die Erinnerung folgt sogleich. „Ich war noch niemals in New York“ mit einem Frank Sinatra-Ausflug mit Lillemor Spitzer, dicht gefolgt von „Ich weiß was ich will“. Ohne Zugabe kommt hier niemand von der Bühne, was bei einer solch großen Besetzung doch tatsächlich eine echte Herausforderung darstellt. Gleiches gilt für die ABBA-Tribute-Show. Die lässt sich dann auch von der Big Band begleiten bei „Thank You For The Music“. Da sind alle Hände oben, die Handys filmen fleißig mit, abermals wird die Zugabe vehement eingefordert.

Pitti Hechts ansteckende Freude

Einer sticht dabei übrigens besonders hervor. Schlagzeuger Pitti Hecht, Percussionist bei den Scorpions, strahlt eine Freude aus, die ansteckender ist als ein Norovirus zur besten Grippezeit. Wenn der Mann Spaß hat, haben alle Spaß. Apropos: Der Klang, den die Firma audio coop der Gala verleiht, war phantastisch. Jedes Instrument ist gut definiert und die Big Band klingt wie von CD. Das Beste ist: Überall im Publikum konnte man gut sehen und hören, vor allem, weil nicht auf hohe Lautstärke, sondern auf Genuss gesetzt wurde.

 

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Unwiderstehlich gut gelaunt: Pitti Hecht.

 

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Selbst den musikalischen Leiter und Pianisten von Dancing Queen Unplugged, Stefan Wurz, hielt es nicht mehr auf seinem Sitz.

 

Dee Arthur James - die perfekte Rampensau

Das Sahnehäubchen bringt Dee Arthur James auf die Bühne. Im Ausbildungsfach Rampensau hat er ganz offensichtlich zuerst drei Klassen übersprungen, nur damit ihm seine Lehrer sagen, dass sie ihm nichts mehr beibringen können. Er singt „Still Got The Blues“ von Gary Moore – wie Gary Moore. Nicht unerwähnt bleiben darf hier das Solo von Eiko Krämer. Der ansonsten vornehm im Hintergrund spielende Gitarrist geht nach vorne und dann heißt es Gefühl pur. Bestimmt eine der besten Szenen des Abends – sie passt bei James zum besten Anzug. Alle fragen sich, bei welchem Herrenausstatter es so einen wunderschönen rotkarierten Anzug gibt. Und ja, Hemden werden grundsätzlich überbewertet.

Beim Cover von Gloria Gaynors „I Am What I Am“ (Seda Devran) kocht dann die Stimmung über. Auf einmal steht das ganze Haus vom Stuhl auf, die Hände sind oben, ein offener Funke und die Stimmung könnte Feuer fangen. Einen ebenfalls starken Auftritt hat die studierte Musical-Sängerin Nike Tiecke mit ihrer Darbietung von „Ich gehör nur mir“ aus dem Musical "Elisabeth". Was folgte, wird allgemein als tosender Applaus bezeichnet, den sie sich absolut redlich verdient hat.

 

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Dee Arthur James wurde begleitet von Seda Devran, Nike Tiecke und Jana Hacker, die ihrerseits ebenfalls megastarke Auftritte hinlegten.

 

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Am Ende gab es kein Halten mehr. Alle standen, klatschten und sangen mit.

 

Jetzt liegt die Messlatte noch höher

Wenn dann zum Finale James Joe Cockers „You Can Leave Your Hat On“ abliefert, ist vollkommen sicher: Das hat sich gelohnt. Das ist eine runde Sache mit Sahne oben drauf. Nur an eins hat der veranstaltende Gleitz Verlag bei dieser Show nicht gedacht: Die Messlatte liegt jetzt wieder ein gutes Stück höher. Und der 25. Geburtstag ist nicht weit entfernt. Genau wie der 28. April 2018. Dann kommt wieder Herbert Knabels Affentheater nach Ilsede.

 

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Mike Münkel führte charmant und unterhaltsam durch den Abend, der mit einem tollen Finale endete.

 

Von Andreas Kreichelt / Fotos: Clemens Heidrich


 

Die Veranstaltung wurde präsentiert von:
 

 

Mit freundlicher Unterstützung von:
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